Beschränkte Ressourcen (Personal, Material) treffen zunächst die Versorgung palliativer Patienten und Patientinnen
Durch einen Massenanfall bedrohlich Erkrankter können unter Umständen kurativ versorgbare Patienten zu Palliativpatienten werden.
Das ärztliche Ethos gebietet die Linderung psychischer und physischer Leiden der Patientin oder des Patienten, unabhängig von der Prognose (quoad vitam)
Der Therapiebedarf orientiert sich auch in der Krise stets am Leiden der Patientin bzw. des Patienten - unabhängig von seinem Status (palliativ/kurativ).
Man muss tun, wozu man in der Lage ist, dabei aber den Eigenschutz nicht vergessen.
Therapie
Atemnot:
Lagerung, Kühlung
medikamentöse Dauertherapie: Morphin retard oral 10mg 1-0-1 bzw. Morphin s.c./(i.v.) 5-10 mg/24h titrieren und an Bedarf anpassen
bei Bedarf: Morphin-Tropfen 3-5 mg alle 2h bzw. Morphin s.c. 1-3 mg
bei opioid-naiven Patienten 1-2,5 mg s.c. alle 4 h
bei bereits vorbestehender Opioidtherapie: Steigerung der vorherigen Dosis um 25%. DANI bei NI Stadium 3+4 (GFR 30-89 ml/min), Stadium 5 (<30 ml/min) ggf. auf schneller freisetzendes Hydromorphon oder Fentanyl wechseln (s. Leitlinie)
Unruhe/Angst:
Lorazepam p.o. 1 mg alle 4h
Midazolam s.c. 2.5-5 mg alle 4h
Husten:
Luftbefeuchtung
Getränke
Lutschtabletten
Honig
Zitrone
Hustensaft / ggf. Codein-Hustensaft 30-60mg
Fieber:
Kühlung
Getränke
Paracetamol 1g po/iv
Schmerzen:
Paracetamol 1 g p.o./i.v.
Metamizol 1 g p.o./i.v.
Morphin 5 mg i.v. bzw. 2,5 mg s.c. titrieren, ggf. andere Darreichungsform