Organisatorische Trennung der Bereiche
Wir empfehlen, die Patienten unmittelbar auf die dafür geplanten Normalstationen (z.B. Isolierstation) zu verlegen - am besten durch einen separaten Eingang, um Bettenkapazitäten für Patienten mit anderen Erkrankungen zu erhalten und möglichst wenig redundante Desinfektionen der Räume durchführen zu müssen.
Basismaßnahmen, Diagnostik und Einleitung einer Therapie sollten von der endgültigen Station aus durchgeführt werden. Ist dies aus strukturellen Gründen oder Personalmangel nicht möglich, sollte in der Notaufnahme ein eigener Bereich für die oben genannte Patientengruppe reserviert sein. Auch hier wäre es günstig, wenn dieser durch einen eigenen Eingang erreichbar wäre. Die Patienten sollten direkt von der Triage, die möglichst
außerhalb des Klinikgebäudes erfolgt, dorthin verbracht werden.
Organisation und Schutz des Personals
Eine Versorgung dieser Patienten muss immer in persönlicher Schutzausrüstung (PSA) erfolgen.
Bestenfalls versorgt ein Teil des Personals die isolierte Patientengruppe und ein anderer Teil des Personals die nicht-isolierten Patienten mit anderen Krankheitsbildern, ohne dass ein Austausch zwischen den Gruppen stattfindet.
Basismaßnahmen
Zunächst sollten Basismaßnahmen durchgeführt werden. Abhängig von der klinischen Notwendigkeit ist eine Monitorüberwachung einzuleiten, bei einer Sättigung von < 93% Sauerstoff zu geben und mindestens ein großlumiger Zugang zu etablieren.
Folgende Laborparameter sollten in jedem Fall bestimmt werden:
- BGA
- Differentialblutbild
- Elektrolyte
- Nierenretentionsparameter
- Transaminasen
- Cholestaseparameter
- LDH
- Lipase
- CRP
- Ferritin
- CK
- Quick, aPTT.
Optional sollten Muskelenzyme, Troponin, D-Dimere, Interleukin 6 sowie CD4-positive Zellen bestimmt werden, da diese Prognose-relevant zu sein scheinen.
Quellen: Features, Evaluation and Treatment Coronavirus (COVID-19) | Clinical predictors of mortality due to COVID-19 based on an analysis of data of 150 patients from Wuhan, China
Röntgen-Thorax
Bildgebende Verfahren sind zur Diagnostik der Erkrankung nicht unbedingt erforderlich, weil der primäre Test die PCR ist. Native Low Dose Computertomographie oder konventionelles Röntgen-Thorax können zur Einschätzung des Schweregrades oder Verlaufskontrolle zur Anwendung kommen (Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für Radiologie, heruntergeladen am 26. März 2020). Typische Befunde sind im Webinar dieser Gesellschaft dargestellt.
Bestenfalls sollte die Röntgendiagnostik mit einem mobilen Gerät im Isolierbereich erfolgen, um Wegstrecken der Isolierten zu minimieren.
Sonographie der Lunge
Weiterhin ist die Sonographie der Lunge ein gutes diagnostisches Mittel, das bei einer gewissen Expertise bereits vor dem Röntgen Thorax aussagekräftige Befunde hervorbringt. Dies kann zudem direkt am Patientenbett durchgeführt werden - beispielsweise mit einem Gerät,
dass für den Isolierbereich reserviert ist.
Hinweise zur Anamnese und klinischen Untersuchung finden sich im entsprechenden Text für die Aufnahme auf Normalstation.
Neurologische Untersuchung
Unbedingt sollte auch eine fokussierte neurologische Untersuchung durchgeführt werden, da sich hier eventuell Anzeichen für einen schwereren Verlauf feststellen lassen.
Da bisher keine zielgerichteten Therapien eine ausreichende Wirksamkeit zeigen konnten beziehungsweise vollständig erprobt worden sind, erfolgt derzeit eine supportive Behandlung. Diese entspricht der Behandlung auf peripheren Stationen, hier findet sich eine ausführliche Übersicht.